Kraut, Karl
- Lebensdaten
- 1829 – 1912
- Geburtsort
- Lüneburg
- Sterbeort
- Hannover
- Beruf/Funktion
- Chemiker
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 116401842 | OGND | VIAF: 69680875
- Namensvarianten
-
- Kraut, Karl
- Kraut, Karl Johann
- Kraut, Carl
- Kraut, Carl Johann
- mehr
Biografische Lexika/Biogramme
Quellen(nachweise)
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
Objekt/Werk(nachweise)
Porträt(nachweise)
Verknüpfungen
Von der Person ausgehende Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel
Verknüpfungen auf die Person andernorts
Aus dem Register von NDB/ADB
Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Genealogie
V Albert Jacob (1788–1838), Stadtgerichtssekr. in L., S d. Obersyndikus →Albert Jacob (1747–88) in L. (s. ADB 17) u. d. Maria Dorothea Jordan;
M Elisabeth Grave († 1833);
⚭ 1) 1859 Auguste (1834–80), T d. Prof. d. Theol. Joh. Georg Reiche, 2) Hannover 1881 Julie (1850–1929), T d. →Carl Oesterley (1805–91), Prof. d. Kunstgesch. in Göttingen, hannov. Hofmaler (s. L), u. d. Sophie Murray; kinderlos. -
Biographie
K. verließ 1845 das Gymnasium in Lüneburg ohne Abschluß, um eine vierjährige Apothekerlehre in Lübeck zu absolvieren, der eine zweijährige Tätigkeit als Apothekergehilfe in Lüneburg, Eutin und Braunschweig folgte. 1851-54 studierte er in Paris und Göttingen Chemie, wo zuletzt →H. Limpricht und →Wöhler seine Lehrer waren. 1854 erwarb er in Göttingen den Doktorgrad mit der Schrift „Über Derivate des Cuminols und Cymens“, im selben Jahr wurde er Assistent am chemischen Laboratorium der Landwirtschaftlichen Gesellschaft zu Celle und im Januar 1857 an der Polytechnischen Schule in Hannover. 1858 erfolgte K.s Ernennung zum 2. Lehrer der Chemie, 1868 wurde er „etatmäßiger Professor“ und verblieb auch in dieser Position, als die Polytechnische Schule in eine Technische Hochschule umgewandelt wurde (emeritiert 1895). K.s zahlreichen Arbeiten auf dem Gebiete der anorganischen und der analytischen Chemie standen interessante Untersuchungen im Rahmen der organischen Chemie gegenüber, so über Atropasäure und Tropin sowie Salicylverbindungen. Seine Vielseitigkeit wurde noch durch chemisch-technische Arbeiten abgerundet, unter denen besonders seine – wohl recht industriefreundliche – Tätigkeit als Gutachter herausragte, wie zum Beispiel für die mit der Verarbeitung des norddeutschen Salzlagers zusammenhängenden Fragen der Abwässer der damals noch jungen Kaliindustrie.
Die große Bedeutung K.s beruht jedoch auf seiner Arbeit an Gmelins Handbuch der theoretischen (ab 5. Auflage „anorganischen“) Chemie, die teils vor, teils parallel zu den Bemühungen Beilsteins um die Schaffung eines Nachschlagewerkes der organischen Chemie liegt, und mit der er den Fortbestand dieses von ihm seit 1850 bearbeiteten, in 6. u. 7. Auflage („Gmelin-K.s Handbuch der anorganischen Chemie“) herausgegebenen, heute international führenden anorganisch-chemischen Standardwerkes sicherte. Gelegentlich trat K. auch als Übersetzer auf; so hat er ein wichtiges Werk, das in den damals herrschenden Theorienstreit eingriff, aus dem Schwedischen ins Deutsche übertragen (C. W. Blomstrand. Die Chemie der Jetztzeit vom Standpunkte der electrochemischen Auffassung aus Berzelius Lehre entwickelt, 1869).|
-
Auszeichnungen
Dr.-Ing. E. h. (TH Hannover 1909).
-
Literatur
K. Seubert, in: Chemiker-Ztg. 56, 1912 (P);
E. Pietsch u. E. Beyer, L. Gmelin - der Mensch, s. Werk u. s. Zeit, in: Berr. Dt. Chem. Ges. A 72, 1939, S. 5-33 (W);
Cat. Professorum TH Hannover 1831-1956, 1956, S. 29 (P);
E. Pietsch, Gesch. d. Gmelin-Inst. f. anorgan. Chemie u. Grenzgebiete in d. Max-Planck-Ges., in: Jb. d. MPG 1961, II, S. 339-68;
Pogg. III, IV, VII a. - Zu C. Oesterley:
R. Senf, Das künstler. Werk v. C. Oe., 1957;
ThB. -
Autor/in
Otto Krätz -
Zitierweise
Krätz, Otto, "Kraut, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 722 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116401842.html#ndbcontent