Jabach, Eberhard (III)
- Lebensdaten
- 1567 – 1636
- Geburtsort
- Antwerpen
- Sterbeort
- Köln
- Beruf/Funktion
- Kölner Kaufmann ; Kunstsammler ; Mäzen ; Ratsherr ; Sympathisant mit dem Protestantismus ; Stimmeister im Senat ; Kaufmann ; Mäzen
- Konfession
- katholisch?
- Normdaten
- GND: 121620166 | OGND | VIAF: 55008435
- Namensvarianten
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- Jabach, Everhard
- Jabach, Eberhard der Ältere
- Jabach, Eberhard (III)
- jabach, eberhard
- Jabach, Everhard
- Jabach, Eberhard der Ältere
- Jabach, Eberhard der Älthere
- mehr
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Genealogie
V Eberhard II († 1579, s. Einl.), S d. →Johann (1498–1542), Kaufm. (Kürschnerei u. Pelzhandel in K.), u. d. Catharina v. Aich;
M Helene (1531–85), T d. Schreinsschreibers Heinrich Wickrath in K. u. d. Gertrud Liblar;
⚭ Köln 1594 Anna (1579–1637), T d. Max Reuter aus Deventer, seit 1573 in K., u. d. Sibilla Wickrath;
1 S, 5 T (1 früh †), u. a. →Eberhard IV (s. 2), Anna (⚭ Gerhard Imstenraedt), Helene (⚭ Bgm. →Franz Brassart, 1602–71), Sibilla (⚭ Joh. Honthum, Großkaufm. Leiter d. J.schen Handelshauses in K.), Maria (⚭ →Eitel Friedrich Wintzler, 1614–70, Dr. iur., kurköln. Rat). -
Biographie
J. war wie seine Vorfahren bei der Kölner Buntwörterzunft vereidigt. 1600 und 1603 wurde seine Wahl zum Ratsherrn abgelehnt, da er Sympathien für den Protestantismus hegte und enge Beziehungen zu den aus den Niederlanden nach Köln geflüchteten Protestanten unterhielt. Erst als er sich wieder ohne Einschränkung zum kath. Glauben bekannte, konnte er von 1620 an seinen Ratssitz einnehmen und 1629-35 das Amt eines Stimmeisters im Senat bekleiden. 1624 wurde er in die Münzerhausgenossenschaft aufgenommen, eine Auszeichnung, die in der Folgezeit auch seinen Nachkommen zuteil wurde. – J. ist der Begründer des kunstgeschichtlich bedeutenden Jabach-Hauses in der Sternengasse in Köln.
Große geschäftliche Erfolge boten ihm die Mittel, nicht nur umfangreiche Besitzungen zu erwerben (1617 kaufte er das Rittergut Weiler bei Zülpich), sondern auch sein Haus mit erlesenen Kunstwerken auszustatten. Über den Inhalt seiner Kunstkammer besitzen wir wenige Informationen. Berühmt waren der Sternensaal und die Hauskapelle, in der die schönsten Kunstwerke aufbewahrt wurden: ein kostbares goldenes Kreuz, Statuetten der 12 Apostel aus Alabaster, eine Folge gemalter Scheiben nach Zeichnungen von P. P. Rubens. Als Hausaltar diente der später nach seinem Besitzer so genannte Jabachsche Altar von A. Dürer (Die auseinandergenommenen Tafeln heute im Wallraf-Richartz-Museum Köln, im Städelschen Kunstinstitut Frankfurt a. M. und in der Alten Pinakothek in München). Von Dürer besaß|J. auch ein Bild des hl. Hieronymus. Die Maler →Franz Kessler und Geldorp Gortzius arbeiteten für J., der auch eine beachtliche Bibliothek besaß. Der Auftrag an Rubens, ein Altargemälde (Kreuzigung Petri) für die Pfarrkirche St. Peter in Köln (J. war Kirchmeister von St. Peter) zu schaffen, geht zwar auf seinen Wunsch zurück, wurde aber unter Führung seines Sohnes Eberhard IV von seinen Töchtern und Schwiegersöhnen erteilt.
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Literatur
s. L. z. Gesamtfam.
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Porträts
Miniaturbildnis (mit Ehefrau) v. G. Gortzius, 1594 (Schloß Elsum b. Wassenberg), Abb. b. O. H. Förster, s. L, u. b. P. P. Trippen, s. L;
2 Ölgem. (mit Ehefrau) v. dems., 1600 (Privatbes.). -
Autor/in
Gudrun Calov -
Zitierweise
Calov, Gudrun, "Jabach, Eberhard (III)" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 208-209 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121620166.html#ndbcontent