Lebensdaten
erwähnt Mitte 13. Jahrhundert
Beruf/Funktion
Minnesänger ; Minnesänger
Konfession
-
Normdaten
GND: 104104333 | OGND | VIAF: 64436033
Namensvarianten
  • Der von Stadegge
  • Stadegge, Der von
  • Der von Stadegge
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Quellen(nachweise)

Verknüpfungen

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Zitierweise

Stadegge, Der von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd104104333.html [14.05.2024].

CC0

  • Biographie

    Daß der Autor dreier in der Manessischen Liederhandschrift C auf Bl. 258r unter dem Namen „von Stadegge“ überlieferter Lieder von insgesamt neun Strophen mit dem urkundlich zwischen 1230 und 1262 bezeugten Rudolf II. von Stadeck identisch ist, läßt sich nicht mit Sicherheit nachweisen. Auch das in C überlieferte Wappen (Bl. 257v: drei goldene Würfel in rotem Feld) stimmt nicht mit dem Stadecker Löwenwappen überein. Doch spricht einiges für die Annahme, daß dieser|mehrfach zusammen mit den Dichtern Ulrich von Lichtenstein und Herrand von Wildonie urkundende Angehörige des steir. Ministerialengeschlechts von Stadeck, deren Stammsitz nördlich von Graz lag, Verfasser der drei nach formalen und inhaltlichen Kriterien vor oder um 1250 entstandenen Lieder war: eines Marienpreises (Lied II), der dem bis 1250 entwickelten Gattungstyp ungebrochen folgt und auch formal konventionell bleibt, und zweier Minneklagen (Lied I u. III), die, wenn auch im Ton zurückhaltend, deutliche Kritik an der Dame üben, die die eingeforderte „güete“ nicht gewährt. Hierauf könnte auch die Miniatur in der Manesse-Handschrift anspielen, die den Sänger zeigt, wie er seine im Weggehen begriffene Minnedame an ihren blonden Locken zurückzuhalten sucht. S.s literarisches Interesse wird zudem durch seine mögliche Auftraggeberschaft für die Münchener Handschrift Cgm 57 von Heinrichs von Veldeke „Eneit“ bezeugt. Zeitlich käme auch Rudolfs II. Bruder Liutold II. (urkundlich erwähnt zw. 1240 u. 1270) als Autor in Betracht, nicht aber einer seiner drei Söhne Friedrich (urkundlich erwähnt 1263–1303), Hartnid I. (1264–1304) und Liutold III. (1278–94).

  • Werke

    C. v. Kraus (Hg.), Dt. Liederdichter d. 13. Jh., ²1978, S. 415 f.;
    J. Kuolt, Poetae minores, 1987, S. 69–76;
    W. Hofmeister, Die steir. Minnesänger, 1987, S. 57–78.

  • Literatur

    ADB 35;
    K. Weinhold, Der Minnesinger v. Stadeck u. sein Geschl., in: SB d. phil.-hist. Kl. d. Ak. d. Wiss. Wien 35, 1860, S. 152–86;
    J. Bumke, Ministerialität u. Ritterdichtung, 1976;
    H. Rucker, Die Stadecker, Diss. masch Graz 1979, T. 1, S. 50 u. 55;
    O. Sayce, The Medieval German Lyric 1150–1300, 1982;
    Kosch, Lit.-Lex.³ 13, Sp. 459 f.;
    Vf.-Lex. MA² (L).

  • Porträts

    Miniatur, 14. Jh. (Univ.bibl. Heidelberg, Cod. Pal. germ. 848, Gr. Heidelberger Liederhs., Codex Manesse, fol. 257v).

  • Autor/in

    Norbert H. Ott
  • Zitierweise

    Ott, Norbert H., "Stadegge, Der von" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 781-782 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104104333.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA